weitere Fotos unter „Probenarbeit 2012 - Carmen Suite 6“




BÜDELSDORF   Graziös nähert sich das Mädchen dem Mann. Ihr Körper und ihre Bewegungen sind verlockend. Doch nach wenigen Augenblicken wirbelt sie herum, mit jeder Faser Ablehnung demonstrierend: „Eros und Thanatos" - große Gefühle von Liebe und Tod. Was 13 junge Tänzer und Tänzerinnen auf der Bühne der ACO -Thormannhalle zeigten, zog 600 Besucher in den Bann und wurde von ihnen mit stehendem Applaus gewürdigt.

Es ist das bislang größte Projekt der norddeutschen sinfonietta - sowohl was den personellen als auch den finanziellen Aufwand betrifft, erklärte deren Leiter Christian Gayed. Und es ist ein rundum großartiges Projekt. Im Zentrum steht die Carmen-Suite. Das bekannte Werk von George Bizet hat der Russe Rodion Schtschedrin in eine Ballettfassung für Streicher und 47 Schlaginstrumente arrangiert; die sinfonietta into­nierte es kraft- wie gefühlvoll. Es war eine beeindruckende Percussion-Abteilung, die die sinfonietta aufbot und die musikalisch Akzente setzte. Akzente, die von den TanzArt - Akteuren in der von ihnen entworfenen Choreografie aufgegriffen wurden.

Eine mutige, aber gelungene Kombination waren dabei die Breakdance-Elemente zu Xylophon-Klängen. Ramon Ernst, Daniel Poedjiwo und Yakub Secilmis von Herder-Schule und BBZ haben die Gruppe der jungen Tänzerinnen des Helene-Lange-Gymnasiums ergänzt - denn was wäre die Liebe ohne männlichen Gegenpart?

Als es „Auf in den Kampf" ging, verdeutlichten Bild-Projektionen das Thema. Ansonsten war das Bühnenbild auf wenige Elemente reduziert, die Kostüme schlicht und wandelbar, so dass sich die Aufmerksamkeit ganz auf den ausdrucksstarken Tanz konzentrieren konnte. Jürgen Röder aus Büdelsdorf setzte das Ensemble feinfühlig ins rechte Licht.

Das war auch dem Fotografen gelungen, der die Ensemble-Mitglieder abgelichtet hatte. Ihre Porträts wurden zusammen mit Wünschen und Gedanken zu Liebe und Tod an die Wand geworfen. Anmutig, kraftvoll, akrobatisch agierten Pia Frank, Selina Gawrisch, Annalena Göttsche, Katrin Jens, Marlena Mar­schall, Janne Reinecker, Jule Schneider, Annalena Spilker sowie Bojana Slavkovic (Carmen in Büdelsdorf) und Melisa Isovic (Carmen in Flensburg und Elmshorn). Doch bevor die Bühne TanzArt gehörte, hatte die norddeutsche sinfonietta mit drei Stücken von Astor Piazolla wieder einmal ihre Klasse bewiesen - wobei die Soloviolinen Anja Kosanke und Jonathan Schwarz hervorstachen.

„Super, das war super", hörte man nicht nur von einem der Gäste. An den darauf folgenden Tagen wurde „Eros und Thanatos" nochmals in Elmshorn und Flensburg aufgeführt. In Büdelsdorf hatte die Thormannhalle der Projekt-Premiere einen gelungenen Rahmen geben: Es war ein großartiges kulturelles Ereignis. 

Landeszeitung, 8.5.2012  Sabine Sopha
Premieren-Bericht_LZ_files/Break.odt

Break - Dance zu klassischen Klängen

Großartige Aufführung : TanzArt überzeugte mit Kraft und Anmut / Die norddeutsche sinfonetta interpretierte die Carmen-Suite




DIE MÜTTER UND VÄTER


Viele Organisationen und Helfer haben das Projekt möglich gemacht. Als „Mütter" würdigte Christian Gayed seine Mitstreiterin Hella Mahrt von TanzArt sowie Kerstin Hädrich von der norddeutschen sinfonietta und Johanna Ahlman. Die ACO GmbH und die Familie Ahlmann stellten mit der Thormannhalle die Aufführungsstätte zur Verfügung. Aber es gibt auch etliche „Väter": Die Sparkasse Mittelholstein sowie die Stiftung Spar- und Leihkasse, die Bürgerstiftung Rendsburg und der Musikverein sponserten das Projekt, ebenso wie Lions- und Rotary-Clubs und viele weitere. Dazu kommen ehrenamtliche Helfer - und die Unterstützung durch Kollegium und Eltern des Helene-Lange-Gymnasiums.

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